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Saalplan

07

Saison

2024

Samstag, 22. Februar 2025
20:00 • Erwin-Piscator-Haus • Preise B
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Guido Sant’Anna · Jaemin Han · Do-Hyun Kim
Klaviertrio

  • Guido Sant’Anna, Violine
  • Jaemin Han, Cello
  • Do-Hyun Kim, Klavier
  • Sergei Rachmaninow (1873 – 1943), Trio élégiaque Nr. 1 g-Moll
  • Dmitri Schostakowitsch (1906 – 1975), Trio Nr. 1 c-Moll op. 8
  • Maurice Ravel (1875 – 1937), Sonate für Violine und Cello, Satz 2 oder 4 (1920/1922) „A la mémoire de Claude Debussy“
  • Dmitri Schostakowitsch (1906 – 1975), Trio Nr. 2 e-Moll op. 67
  • Franz Schubert (1797 – 1828), Notturno Es-Dur op. posth. 148 D 897

Guido Sant’Anna, 2005 in São Paulo geboren, erlangte 2022 internationale Anerkennung, als er als erster südamerikanischer Geiger den prestigeträchtigen Internationalen Fritz Kreisler Wettbewerb in Wien gewann. Dieser Triumph wurde wenige Monate später beim Eröffnungskonzert des Rheingau Musik Festivals 2023 gefestigt, bei dem Sant’Anna an der Seite des hr-Sinfonieorchesters und Alain Altinoglu sein Europadebüt gab: „Der junge Mann hat Ausstrahlung, Bühnenpräsenz und im Spiel eine erstaunliche Reife und Tiefe.“ – FAZ

Der 2006 in Südkorea geborene Cellist Jaemin Han erlangte 2021 internationale Aufmerksamkeit, als er als jüngster Preisträger in der Geschichte des George-Enescu-Musikwettbewerbs den Grand Prix erhielt. Weitere Preise beim Genfer Internationalen Musikwettbewerb und beim ISANGYUN Competition folgten und etablierten ihn als einen der außergewöhnlichsten jungen Solisten der letzten Jahre.

Der in Korea aufgewachsene Pianist Do-Hyun Kim setzte seine musikalische Ausbildung in den USA fort und beendete 2019 begleitet von Sergei Babayan sein Masterstudium an der Juilliard School. Im Halbfinale des Internationalen Tschaikowsky-Klavierwettbewerbs 2019 erhielt Kim einen Sonderpreis für seine pianistische Leistung, im Jahr 2017 darüber hinaus den ersten Preis beim Vendôme-Klavierwettbewerb in der Schweiz sowie den um weitere Sonderpreise ergänzten ersten Preis bei den Young Concert Artists International Auditions.

Drei junge aufstrebende Musikerpersönlichkeiten, die sich in dieser Zusammensetzung zum ersten Mal ihrem Publikum präsentieren und das Programm des heutigen Abends speziell für den Marburger Konzertverein entwickelt haben.

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Zwei jugendliche Geniestreiche aus Russland eröffnen das Programm: Sergei Rachmaninow war 18 Jahre alt, als er sein einsätziges Trio élégiaque komponierte. Sein wild-romantischer Charakter rückt dieses g-Moll-Klaviertrio in die Nähe einer sinfonischen Dichtung, die in einem Trauermarsch voller orchestraler Klangfülle gipfelt.

Ein Jahr jünger als Rachmaninow war Dmitri Schostakowitsch, als er sein ebenfalls einsätziges c-Moll-Klaviertrio op. 8 komponierte. Es entfaltet auf knappem Raum all jene Charaktere, die für den Komponisten später kennzeichnend werden sollten: lyrische, groteske, virtuose und pathetische. — Mehr als zwei Jahrzehnte später komponierte Schostakowitsch, dessen Todestag sich 2025 zum 50. Male jährt, sein Klaviertrio Nr. 2 e-Moll op. 67. Es ist dem Gedenken an einen früh gestorbenen Freund gewidmet. Die Sätze 1 und 3 geben sich ganz der Trauer hin, in den Sätzen 2 und 4 zeigt sich, grotesk überspitzt, die grausame Wirklichkeit, die Schostakowitsch unter der Stalin-Diktatur umgab.

In starkem Kontrast zu diesen von leidenschaftlichen Emotionen bestimmten russischen Werken steht die klangliche Askese in der Sonate für Violine und Violoncello von Maurice Ravel, dessen Geburtstag sich 2025 zum 150. Male jährt.

Das einsätzige, mal träumerische, mal volkstümlich kraftvolle Es-Dur-Notturno op. posth. 148 D 897 hat Franz Schubert vermutlich im Zusammenhang mit seinen beiden meisterhaften großen Klaviertrios komponiert.