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Saalplan

09

Saison

2024

Freitag, 28. März 2025
20:00 • Erwin-Piscator-Haus • Preise B
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delian::quartett | Luosha Fang
A Story in Minor

  • Adrian Pinzaru, Violine
  • Andreas Moscho, Violine
  • Lara Albesano, Viola
  • Hendrik Blumenroth, Violoncello
  • Luosha Fang, Viola
  • William Byrd (1543 – 1623), „Sing joyfully“ aus Cathedral Music
  • Dmitri Schostakowitsch (1906 – 1975), Streichquartett Nr. 3 F-Dur op. 73
  • William Byrd (1543 – 1623), „Ave verum corpus“ aus Gradualia I/37 (1605)
  • Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791), Quintett für zwei Violinen, zwei Violen und Violoncello g-Moll KV 516

Der Namenspatron des delian::quartetts ist der griechische Gott Apollon, der als Gott der schönen Künste, der Musen, besonders der Musik, verehrt und nach seinem Geburtsort, der Insel Delos, auch Delian genannt wurde.

Bereits im Jahr seiner Gründung 2007 öffneten sich dem delian::quartett die Türen der großen Häuser und bedeutenden Festspiele. Das Echo auf jene ersten Konzerte katapultierte es „praktisch über Nacht“ (Die Rheinpfalz) mitten in die internationale Konzertwelt. Seither verzeichnet das Ensemble von Publikum und Presse gleichermaßen gefeierte Auftritte in ganz Europa. Auch das Marburger Publikum kann sich an zwei dieser außergewöhnlichen und mitreißenden Abende noch gut erinnern: gleich in ihrem Gründungsjahr und dann noch einmal 2012.

Die unkonventionelle und beziehungsreiche Programmgestaltung des Quartetts macht viele der Delian-Projekte zum „Ereignis“ (Bonner General-Anzeiger), und ein solches Ereignis ist auch das Programm dieses Abends, unter dem Titel „A Story in Minor“.

Mit der Geigerin und Bratschistin Luosha Fang hat das Quartett sich eine Musikerin an die Seite geholt, bei der neben einer erfolgreichen Solokarriere auch der kammermusikalische Aspekt in den Fokus rückte – bereits während des Studiums als Gründungsmitglied des Chimeng Quartetts, das 2010 die Silbermedaille bei der Fischoff National Chamber Music Competition gewann. Seither steht die Kammermusik im Mittelpunkt ihrer Karriere. Auftritte führen sie regelmäßig zu renommierten internationalen Festivals. Unter ihren kammermusikalischen Partnern sind Größen wie Gidon Kremer, Christian Tetzlaff, Steven Isserlis, Antoine Tamestit, Mitsuko Uchida und wie an diesem Abend auch das delian::quartett.

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Geistliche Musik, bearbeitet für Streicher, erklingt jeweils als Vorspiel zu zwei Gipfelwerken der Kammermusik. Diese geistliche Musik stammt von William Byrd, dem bedeutendsten Komponisten des elisabethanischen Zeitalters und Zeitgenossen William Shakespeares. Als Katholik bewies er großen Mut, dass er weiterhin Musik für die römisch-katholische Kirche komponierte und diese auch veröffentlichte, obwohl Heinrich VIII. diese verboten und eine eigene protestantische Kirche gegründet hatte. Auch für diese schuf Byrd einige Werke. Und neben seinem umfangreichen Vokalschaffen besitzt auch sein instrumentales Œuvre große Bedeutung. Byrds Sing joyfully leitet hin zum Streichquartett Nr. 3 F-Dur op. 73 von Dmitri Schostakowitsch. Sein 15 Werke umfassendes Quartettschaffen kommt an Bedeutung den ebenfalls 15 Sinfonien gleich. Das F-Dur-Quartett von 1946 steht seinem Charakter nach in enger Beziehung zur kurz zuvor entstandenen 9. Sinfonie mit ihrer heiteren Musizierlaune, die den sowjetischen Machthabern gar nicht gefiel. Denn diese hatten sich als Reaktion auf den gewonnenen Zweiten Weltkrieg eine heroische Siegessinfonie gewünscht. Byrds Ave verum corpus, das ja auch von Wolfgang Amadeus Mozart vertont worden ist, präludiert dessen Streichquintett g-Moll KV 516. Die Tonart g-Moll hat Mozart in seinen Opern immer dann verwendet, wenn es um Verzweiflung und Todesahnung ging, etwa in der Arie der Pamina in der Zauberflöte. Wie in seinen beiden g-Moll-Sinfonien KV 183 und 550 spielen diese Stimmungslagen auch in seinem g-Moll-Streichquintett eine große Rolle.