Konzertsaison 2024/2025
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Saalplan10
Saison
2024
Sonntag, 6. April 2025
19:00 • Erwin-Piscator-Haus • Preise A
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Staatskapelle Halle | Tianwa Yang
- Fabrice Bollon, Leitung
- Tianwa Yang, Violine
- Johannes Brahms (1833 – 1897), Violinkonzert D-Dur op. 77
- Peter Tschaikowsky (1840 – 1893), Symphonie Nr. 4 f-Moll op. 36
Die Staatskapelle Halle gehört zu den größten Sinfonieorchestern Mitteldeutschlands und ist traditionell tief in der Konzert- und Opernwelt verwurzelt. Mit der ganzen Bandbreite des sinfonischen Repertoires aus fünf Jahrhunderten wirken die 115 Musiker und Musikerinnen als Kulturbotschafter weit über die Grenzen der Stadt hinaus. So ist das Orchester nicht nur regelmäßig in den großen Konzertsälen der Bundesrepublik von Hamburg bis München, sondern auch auf den internationalen Bühnen von Südkorea bis Chile zu erleben. Seit der Spielzeit 2022|2023 ist Fabrice Bollon Generalmusikdirektor und Chefdirigent der Staatskapelle und der Oper Halle.
Fabrice Bollon studierte bei Michael Gielen und Nikolaus Harnoncourt am Salzburger Mozarteum und bei Georges Prêtre und Mauricio Kagel. Er dirigierte zahlreiche Auftritte mit renommierten Orchestern und Opernhäusern in Europa und darüber hinaus. Von 2009 bis 2021 war er Generalmusikdirektor und Chefdirigent am Theater Freiburg und leitete zahlreiche Aufnahmen für Naxos, darunter 2018 eine international gelobte Interpretation von Korngolds Das Wunder der Heliane. Seine Arbeit erlangte internationale Anerkennung, darunter die Auszeichnung „Editor’s Choice“ des Gramophone-Magazins, den Diapason d’Or und weitere Auszeichnungen.
Bollon ist auch ein gefeierter Komponist und seine Opern Oscar und die Dame in Rosa und The Folly wurden sowohl von der Kritik als auch vom Publikum hoch gelobt.
Tianwa Yang musiziert „stets auf der Höhe von Geist, Sinnlichkeit, Leidenschaft, Tiefsinn und Ernst der jeweiligen Musik. Das kann nur auf der Basis absoluter Verfügungskraft aller geigerischen Mittel gelingen.“ – Harald Eggebrecht, SZ
Mit großer Souveränität, kompromisslosem Musikverstand und hinreißenden Interpretationen hat Tianwa Yang sich in kürzester Zeit einen Platz in der Riege der maßgeblichen Geigerinnen erspielt. Die Werke von Wolfgang Rihm und Jörg Widmann und die Arbeit mit zeitgenössischen Komponist:innen liegen ihr dabei ebenso am Herzen wie die „Klassiker“ von Bach, Beethoven, Brahms, Prokofjew, Schumann und Tschaikowsky. Ihre tiefgründige Beschäftigung mit der Musik und ihr authentisches, gleichermaßen in sich ruhendes wie elektrisierendes Spiel wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem OPUS Klassik als Instrumentalistin des Jahres 2022.
Dem Marburger Publikum ist Tianwa Yang keine Unbekannte, denn bereits mehrfach durften wir ihr Können gemeinsam mit ihrem Duopartner, dem Pianisten Nicolas Rimmer, bewundern.
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Zwei in der Grundstimmung gänzlich unterschiedliche Meisterwerke stehen in diesem Programm einander gegenüber. Das Einzige, was sie verbindet, ist die Entstehungszeit: die Jahre 1877 und 1878. Johannes Brahms komponierte sein D-Dur-Violinkonzert op. 77 während der Sommeraufenthalte in Pörtschach am Wörthersee – im Sommer 1877 entstand dort auch seine 2. Sinfonie op. 73, die ebenfalls in D-Dur steht. Viel von der sonnigen und gelösten Ferienstimmung ist in beide Werke eingedrungen. Beim Violinkonzert hatte Brahms einen „Mitarbeiter“: den mit ihm befreundeten Geiger Joseph Joachim, der dem Komponisten nicht nur Ratschläge hinsichtlich der geigentechnischen Spielbarkeit gab, sondern auch unter seiner Leitung am Neujahrstag 1879 im Leipziger Gewandhaus die Uraufführung spielte. Ungeachtet seiner spieltechnischen Schwierigkeiten ist das Brahms-Konzert kein Virtuosenkonzert, der sinfonische Anspruch ist hoch.
Peter Tschaikowskys 4. Sinfonie f-Moll op. 36 entstand in der Zeit, als sich gerade die Brieffreundschaft des Komponisten mit Nadeshda von Meck entwickelte. Diese befreite ihn als großzügige Mäzenin von allen Geldsorgen. Parallel zur Oper Eugen Onegin komponiert, ist die Anfang 1878 in Moskau uraufgeführte Vierte Tschaikowskys einziges Werk, zu dem der von Depressionen geplagte Komponist in einem Brief an seine Gönnerin das schicksalshafte Programm in großer Offenheit erläuterte.