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Saalplan

Mittwoch, 3. Oktober 2018 | Sonderkonzert außerhalb des Abonnements
19:00 • Erwin-Piscator-Haus • Preise S 15€/7€ einheitlich auf allen Plätzen

Ludwig van Beethoven | Neunte Symphonie
Festkonzert mit Junger Marburger Philharmonie zum Tag der kulturellen Vielfalt am Tag der deutschen Einheit

  • Junge Marburger Philharmonie
  • Lukas Rommelspacher, Leitung
  • Karola Pavone, Sopran
  • Ulrike Malotta, Alt
  • Hubert Schmid, Tenor
  • Johannes Schwarz, Bass
  • Projektchor :: Kantorei der Elisabethkirche und Marburger Chöre · Einstudierung Nils Kuppe
  • Ludwig van Beethoven (1770 – 1827), Symphonie Nr. 9 d-Moll op. 125

Die im Frühjahre 1993 gegründete Junge Marburger Philharmonie zählt heute über 80 Mitglieder, zu denen neben einer großen Zahl von Studierenden auch andere Freunde des gemeinsamen Musizierens gehören. In jedem Semester bereitet das Marburger Orchester, jeweils mit hervorragenden Solisten, zwei Konzerte mit großen Werken der sinfonischen Orchesterliteratur vor, die jeweils in Marburg und einer weiteren Stadt zur Aufführung kommen.

So wurden in den letzten Jahren Sinfonien sowie Solokonzerte von Beethoven, Tschaikowsky, Brahms, Sibelius, Dvořák, Mozart, Mahler, Mendelssohn, Wagner, Crusell, Elgar und anderen aufgeführt. Hinzu kommen Auftritte wie beispielsweise die Open-Air-Konzerte im Schlosspark im Rahmen des Stadtfestes zum großen Festfeuerwerk. Darüber hinaus gestaltet die Junge Marburger Philharmonie immer wieder städtische oder universitäre Feierstunden. Ihre Mitglieder wirken in mehreren Kammermusikensembles aktiv am Marburger Kulturleben mit. Konzertreisen führten das Orchester nach Frankreich, Schweden, Mecklenburg-Vorpommern und England.

Daneben gibt das Kammerorchester der Jungen Marburger Philharmonie regelmäßig Konzerte in Marburg und Umgebung mit breit gefächerten Programmen vom Barock bis zur Moderne, häufig mit Solisten aus den eigenen Reihen oder aus dem Marburger Raum.

In den Jahren ihres Bestehens, haben viele Dirigentenpersönlichkeiten das Bild der Jungen Marburger Philharmonie geprägt. Nachdem die Leitung des Orchesters in den Gründungsjahren in den Händen von Friedemann Koge lag, wechselte sie zunächst zu Lorenz Nordmeyer, der den Taktstock im Jahr 2003 an Kerry Jago übergab. Über Kiril Stankow, Ingo Stadtmüller, Vladimir Askorskij und Hyun-Jin Yun landete er 2012 schließlich für drei Semester bei Martin Gärtner, bevor Lukas Rommelspacher im Sommersemester 2014 die musikalische Leitung der Jungen Marburger Philharmonie übernahm, von der er sich nach vier erfolgreichen Jahren mit diesem Konzert verabschiedet.

Der Dirigent und Pianist Lukas Rommelspacher (* 1992) ist seit der Spielzeit 2018/2019 als Solorepetitor an der Oper Frankfurt tätig. Seine musikalische Laufbahn begann er an der Musikschule Marburg bei Charlotte Schmidt-Schön und am Dr. Hoch's Konservatorium bei Wolfgang Hess in Frankfurt, bevor er in die Klavierklasse von Axel Gremmelspacher an der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst wechselte. Sein Studium beendete er im Sommer 2018 an der Musikhochschule Freiburg in der Klasse von Éric Le Sage. Meisterkurse bei Gilead Mishory, Markus Bellheim, Helmut Deutsch und John Perry sowie der Unterricht bei Eugen Wangler (Korrepetition) und Uwe Sandner (Dirigieren) runden seine Ausbildung ab.

Lukas Rommelspacher ist Preisträger mehrerer Wettbewerbe, wie zum Beispiel dem Wettbewerb „Jugend musiziert“ und dem „Annemarie-Schlüter Wettbewerb“. Außerdem gewann er Stipendien des Dr. Hoch‘s Konservatorium und der Gesellschaft der Freunde und Förderer der HfMDK Frankfurt“. Der junge Musiker wird seit 2013 von „Yehudi Menuhin Live Musik Now“ gefördert.

Seit dem Sommersemester 2014 ist er Dirigent der Jungen Marburger Philharmonie. Weitere Engagements während seines Studiums führten ihn unter anderem an die Alte Oper Frankfurt, zum Concerto Armonico Freiburg, zum Kammerorchester Basel, zur Camerata Vocale Freiburg und an die Oper Frankfurt, wo er die musikalische Leitung der Kinderopern zu „Der Rosenkavalier“, „Der fliegende Holländer“, „Hänsel und Gretel“ und „Eugen Onegin“ übernommen hatte. Seit 2015 ist er außerdem Dozent beim Internationalen Arbeitskreis für Musik. Erst 2017 trat er als musikalischer Leiter der Liebestod-Produktion im Rahmen des Festivals junger Künstler Bayreuth in Erscheinung.

Lukas Rommelspachers Konzerttätigkeiten als Pianist erstrecken sich über ganz Deutschland. Er trat solistisch unter anderem mit dem Studierendenorchester des Dr. Hoch's Konservatorium, der Jungen Hessischen Philharmonie, dem Deutschen Jugendkammerchor und dem Collegium Musicum Berlin auf und arbeitete mit namhaften Dirigenten wie Winfried Toll oder Frieder Bernius zusammen. Bereits zum wiederholten Mal wurde er 2018 zum Rheingau Musik Festival eingeladen. Konzertreisen mit verschiedenen Ensembles führten ihn nach Frankreich, Finnland, Polen und in die Schweiz. Anfang 2019 freut er sich auf die Aufführung des ersten Klavierkonzerts von Johannes Brahms mit den Jungen Sinfonikern Frankfurt sowie mit dem Orchester Berliner Musikfreunde in der Berliner Philharmonie.

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Uraufgeführt 1824 ist die 9. Sinfonie in d-Moll op. 125 die letzte vollendete Sinfonie Ludwig van Beethovens. Zusätzlich zum Orchester werden im Finalsatz dieses eindrucksvollen Werkes auch Gesangssolisten und ein gemischter Chor eingesetzt. Als Text liegt diesem vierten Satz Friedrich Schillers Gedicht „An die Freude“ zugrunde. Diese neue Form einer später sogenannten Sinfoniekantate stellt eine Zäsur in der Musikgeschichte dar und beeinflusste in der Folge Generationen von Komponisten. Mit einer Aufführungsdauer von circa 70 Minuten sprengt die Sinfonie deutlich die damals üblichen Dimensionen und bereitete so den Boden für die zum Teil abendfüllenden Sinfonien der Romantik. Heute ist „Beethovens Neunte“ weltweit eines der populärsten Werke der klassischen Musik.

Im Jahre 1972 erklärte der Europarat das Hauptthema des letzten Satzes zu seiner Hymne und 1985 wurde es von der Europäischen Gemeinschaft gar zur offiziellen Europahymne erkoren. In der Begründung heißt es, „sie versinnbildliche die Werte, die alle teilen, sowie die Einheit in der Vielfalt“.

Was würde sich also besser eignen an diesem 3. Oktober, der in Marburg als Tag der kulturellen Vielfalt am Tag der deutschen Einheit gefeiert wird, als dieses beeindruckende Werk unter Beteiligung möglichst vieler Marburger Akteure für das hiesige Publikum erlebbar zu machen.