Konzertsaison 2025/2026
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Saalplan06
Saison
2025

Samstag, 10. Januar 2026
20:00 • Erwin-Piscator-Haus • Preise B
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Alexander Gadjiev | Klavierabend
- Alexander Gadjiev, Klavier
- Claude Debussy (1862 – 1918), La terrasse des audience du clair de lune, Ondine, Feux d artifice aus Préludes, 2ᵉ livre L 131
- Maurice Ravel (1875 – 1937), Oiseaux tristes, Alborada del gracioso, Valleé des Cloches aus Mirroirs (1905)
- Alexander Gadjiev, Improvisation
- Olivier Messiaen (1908 – 1992), Le baiser de l‘Enfant Jesus aus Vingt regards sur l'enfant Jesus (1944)
- Modest Mussorgski (1839 – 1881), Bilder einer Ausstellung (1874)
Klangpoesie am Klavier
Der italienisch-slowenische Pianist Alexander Gadjiev zählt zu den markantesten Persönlichkeiten einer jungen Pianistengeneration, die mit musikalischer Tiefe, intellektuellem Feinsinn und souveräner Technik überzeugt. Als Gewinner internationaler Wettbewerbe – unter anderem 2. Preis beim Chopin-Wettbewerb Warschau 2021 – hat er sich längst auf den großen Bühnen der Welt etabliert. In seiner künstlerischen Arbeit verbindet er verschiedene musikalische Traditionen und Kulturen. Sein Spiel zeichnet sich durch eine bewusste Auseinandersetzung mit dem Werk und eine intensive Suche nach der individuellen Klangsprache aus.
An diesem Abend präsentiert Alexander Gadjiev ein Programm, das von den impressionistischen Klangwelten Debussys und Ravels über die spirituellen Dimensionen Messiaens bis hin zu den expressiven Bildern Mussorgskis reicht. Dabei ergänzt er das Programm durch Improvisationen, die seine ganz persönliche künstlerische Stimme zeigen.
Mit seinem facettenreichen Programm bietet Alexander Gadjiev dem Publikum die Möglichkeit, die vielfältigen Ausdrucksformen der Klaviermusik in einem Abend zu erleben – geprägt von tiefem Respekt vor der Musik und einer eigenen künstlerischen Handschrift. Ein Abend zwischen Klangmalerei, kontemplativer Tiefe und expressiver Energie – mit einem Ausnahmepianisten, der die große Tradition mit frischer Perspektive belebt.
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Musik bestehe aus Farben und rhythmisierter Zeit, hat Claude Debussy gesagt. So führt er zwar, wie vor ihm Frédéric Chopin, die von Johann Sebastian Bachs Wohltemperiertem Klavier begründete Traditionslinie in seinen 24 Préludes fort; seine Werke, die er 1909 bis 1912 in zwei Büchern vorgelegt hat, sind jedoch keine „absolute“ Musik, wie die poetischen Assoziationshilfen zeigen. Zwei Nachstücke sind die Nummern 7 und 8 aus dem „Zweiten Buch“; in der finalen Nummer 12 brennt Debussy ein Feuerwerk virtuoser Klaviertechnik ab.
Das findet sich auch in Maurice Ravels fünfteiligem Zyklus Miroirs von 1904/05, besonders in der Nummer 4 der „Spiegelbilder“, der auch als Orchesterstück vorliegenden Alborada del gracioso. Dieses „Morgenständchen des Narren“ mit seinem spanischen Kolorit wird umrahmt von einem bedrückenden Klanggemälde, das den Gesang trauernder Vögel zum Thema hat, und Glockenimitationen.
Eine Improvisation des Pianisten Alexander Gadjiev leitet über zu einer Meditation aus dem Zyklus „Zwanzig Blicke auf das Jesuskind“, mit dem Olivier Messiaen 1944 eine fast 15-jährige, von theologischer Symbolik beherrschte Schaffensperiode beendete.
Inspiriert von Bildern und Skizzen des Architekten und Hobbymalers Viktor Hartmann sind die Bilder einer Ausstellung, mit denen Modest Mussorgski 1874 dem Freund ein klingendes Denkmal gesetzt hat. Fast 50 Jahre später hat Ravel den Klavierzyklus kongenial orchestriert und ihn damit in die zweite Reihe verwiesen. Umso schöner, einmal wieder das Original zu hören.