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Saalplan

Samstag, 11. November 2017
20:00 • Erwin-Piscator-Haus • Preise A

Philharmonie Kiew

  • Mykola Dyadiura, Leitung
  • Antonii Baryshevskyi, Klavier
  • Robert Schumann (1810 – 1856), Klavierkonzert a-Moll op. 54
  • Anton Bruckner (1824 – 1896), Sinfonie Nr. 5 B-Dur WAB 105

Das Sinfonieorchester der Nationalen Philharmonischen Gesellschaft der Ukraine, die Philharmonie Kiew, wurde 1995 gegründet und hat sich in relativ kurzer Zeit einen außerordentlichen Ruf erworben. Inzwischen gilt es als eines der wichtigsten Orchester Osteuropas. Zu seinen Gästen zählen regelmäßig bedeutende Solisten wie Gidon Kremer, Tatjana Gridenko, Liana Issakadze, Wladimir Krainew und viele mehr. Als Gastdirigenten konnte die Philharmonie Kiew bereits namhafte Künstler wie beispielsweise Roman Kofman, Mikis Theodorakis und Krzysztof Penderecki gewinnen. Seit seiner Gründung führten Konzertreisen das Orchester zu einigen renommierten Festivals nach Frankreich, Spanien, Österreich, in die Schweiz und nach Japan. In Deutschland gastierte das Ensemble bereits in der Philharmonie Berlin, in der Philharmonie Köln und im Münchner Gasteig. Beim Marburger Konzertverein sind die Musiker heute zum ersten Mal zu Gast.

Die Philharmonie Kiew spielt an diesem Abend unter Leitung von Mykola Dyadiura. Der 1961 in Kiew geborene Dirigent studierte am Staatlichen Tschaikowski-Konservatorium in Kiew bei Roman Kofman. Seine Karriere begann 1987, als er einen internationalen Dirigier-Wettbewerb in Japan gewann und anschließend von Seiji Ozawa nach Tanglewood eingeladen wurde, wo er bei diesem sowie bei Leonard Bernstein und André Previn studierte.

Von 1986 bis 1988 war er Chefdirigent der Philharmonie Omsk und übernahm 1989 für sieben Jahre die Leitung des Seoul Symphonic Orchestra und des Symphonic Orchestra of Kwang Dju in Südkorea. Seit 1988 ist er ständiger Gastdirigent an der Nationaloper der Ukraine in Kiew. Das Sinfonieorchester der Nationalen Philharmonischen Gesellschaft der Ukraine (Philharmonie Kiew) leitet Mykola Dyadiura seit 1996 und ist seit kurzem auch Chefdirigent der Philharmonie Stettin.

Antonii Baryshevskyi wurde 1988 in Kiew, Ukraine, geboren. Er begann mit dem Klavierspiel im Alter von sechs Jahren. Nach Beendigung seiner Ausbildung an der Lysenko Musikspezialschule in Kiew nahm er sein Studium an der Nationalen Musikakademie der Ukraine auf, wo er zurzeit ein Aufbaustudium bei Valerii Kozlov absolviert. Ferner studierte Antonii Baryshevskyi bis zu seinem Abschluss 2015 bei Marian Rybicki an der École Normale de Musique de Paris.

Im Alter von 16 Jahren wurde Antonii Baryshevskyi Laureat des ukrainischen Ausbildungsprogramms „A Man of the Year 2005“. Ein Jahr später nahm er am Euro Radio Youth Concert in München teil. Der junge Pianist ist Preisträger vieler internationaler Klavierwettbewerbe. So erhielt er beispielsweise im Jahr 2014 einen ersten Preis beim renommierten Arthur-Rubinstein-Klavierwettbewerb in Tel Aviv.

Am heutigen Abend debütiert Antonii Baryshevskyi, dessen Spiel im Oktober 2015 vom Spiegel als „virtuos, kraftvoll und ergreifend poetisch“ bezeichnet wurde, gemeinsam mit der Philharmonie Kiew beim Marburger Konzertverein.

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Mit dem Klavierkonzert a-Moll op. 54 von Robert Schumann erklingt heute Abend eines der Hauptwerke der Hochromantik, wenn nicht gar der Inbegriff des romantischen Klavierkonzerts schlechthin. Das 1845 mit Clara Schumann am Klavier und dem Widmungsträger Ferdinand Hiller als Dirigenten uraufgeführte a-Moll-Konzert zeichnet sich, wie auch andere Klavierkonzerte dieser Epoche, besonders durch seinen sinfonischen Charakter aus. Das Konzert wurde anders als viele Klavierkonzerte der Romantik mit Begeisterung aufgenommen. Clara Schumann schrieb nach der Uraufführung: „... wie reich an Erfindung, wie interessant vom Anfang bis zum Ende ist es, wie frisch und welch ein schönes zusammenhängendes Ganzes!“

Anton Bruckner komponierte die 5. Sinfonie in den Jahren 1873 bis 1875. Mit dieser Sinfonie, die in der Nachbarschaft zu den früheren Sinfonien und der Sinfonie Nr. 6 wie ein monumentaler Block hervortritt, schuf Bruckner eines seiner persönlichsten Werke, das Werk eines Einsamen, tief im Glauben verwurzelten Menschen. Während die Nachwelt dem Werk vereinzelt Beinamen wie „Glaubenssinfonie“ oder „Katholische“ gab, bezeichnete Bruckner selbst seine 5. Sinfonie als die „Phantastische“ oder sein „kontrapunktisches Meisterstück“.